Ute Bock: Unermüdliche Aktivistin für Menschen auf der Flucht
Berühmte Frauen aus Österreich: Ute Bock wurde für ihr Engagement für die Rechte von Menschen auf der Flucht in Österreich bekannt. Aber wer war Ute Bock? Wir klären auf.
Ute Bock steht für den unermüdlichen Einsatz für Geflüchtete und Menschen in Not.
Die gebürtige Linzerin kam bald nach ihrer Matura nach Wien. Sie bewarb sich bei der Stadt und fing dann – ohne Ausbildung – als Erzieherin an. Mit Mitte 30 wurde sie dann Leiterin eines Heimes in Favoriten. Später sprach sie darüber, dass ihr damals „übliche“ Erziehungsmethoden in Heimen und Familien im Rückblick „schrecklich“ erscheinen und gestand auch eigene Fehler. Gegen den Widerstand älterer PflegerInnen habe sich die Situation leider nur sehr langsam gebessert.
Ute Bock setzte sich für AsylwerberInnen ein
In den 90ern schickte das Jugendamt immer mehr Geflüchtete aus dem zerfallenen Jugoslawien und später aus Ländern Afrikas in ihr Heim. Ute Bock setzte sich für Jobs, Deutschkurse und Schlafplätze außerhalb des Heimes ein. Kurz: Sie kämpfte für bessere Lebensbedingungen und Rechte der Jugendlichen.
Dieses Engagement behielt sie ihr Leben lang: Auch in der Pension organisierte sie private Wohngemeinschaften, Rechtsberatung und verschiedene Kurse, die sie mit Hilfe von Spenden und Großteils ehrenamtlicher HelferInnen finanzierte und betreute. 2002 gründete sie den Ute Bock Verein. Unterstützerinnen des Vereins treten gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus ein. Über Ute Bock wurden mehrere Dokumentationen und Filmprojekte gedreht. Für ihr soziales Engagement erhielt Ute Bock viele Preise.
Dieser Text entstand in der Serie #HerStory während des Women’s History Month im März 2021. Weil Frauen in der Geschichtsschreibung oft übersehen oder kleingeredet werden. stellt MOMENT darin jeden Tag eine Österreicherin vor, deren Wirken wir in zeitgenössischer oder historischer Hinsicht bemerkenswert finden.
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