Warum Frauen wirklich die Wissenschaft verlassen

Katie Spoon und ihr Team haben Daten von knapp 250.000 Wissenschaftler:innen in den USA analysiert. Ergebnis: Frauen verlassen die Wissenschaft in allen Karrierephasen häufiger als Männer. Selbst wenn sie auf der gleichen Karrierestufe, mit dem gleichen Abschlussjahrgang und im gleichen Fachbereich arbeiten, bleibt der Unterschied bestehen. Besonders stark zeigt sich das etwa 15 Jahre nach dem Doktorat, wenn unbefristete Verträge üblich werden.
Klimawandel erwünscht
Der Hauptgrund für Frauen, den Job zu schmeißen: das schlechte Arbeitsklima. Sie erleben Diskriminierung, sexuelle Belästigung, Abwertung und fühlen sich oft nicht zugehörig. Schlechte Führung macht das Problem noch größer. Interessant ist auch: Für viele Frauen war das Arbeitsklima wichtiger als die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Rausgedrängt statt ausgestiegen
Frauen haben eine um 44 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, sich aus der Wissenschaft verdrängt zu fühlen, statt freiwillig zu wechseln. Männer nennen dagegen häufiger zu niedrige Gehälter oder Publikationsdruck als Gründe für ihren Austritt.
Wer mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft will, muss die Gründe für die Abwanderung von Frauen genauer untersuchen – und endlich das Arbeitsklima verbessern.