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Ungleichheit

Der vertuschte Völkermord vor unserer Tür: Srebrenica

Geleugnet und Vergessen. Das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem 2. Weltkrieg.
Vor nur 29 Jahren erobern bosnisch-serbische Einheiten die Stadt Srebrenica. Innerhalb weniger Tage ermorden sie systematisch mehr als 8.300 bosnische Muslim:innen und insgesamt über 100.000 Bosniaken.
Was ist passiert und warum redet kaum jemand davon?

Terror weißer, christlicher Männer

Erst 1992 fand der letzte vieler Genozide an bosnischen Muslim:innen statt. Der Staatsterror ging von weißen, christlichen Männern aus. Hauptverantwortliche waren Radovan Karadžić, ehemaliger Präsident der Republika Srpska und Ratko Mladić, Oberkommandierender der Armee. Aber darüber wird heute kaum geredet.

Was ist passiert?

1992 stimmen 99,4% der Wähler:innen in Bosnien-Herzegowina für die Unabhängigkeit von Jugoslawien. Es kommt zum Krieg. Nationalistische Serben boykottieren die Wahl und beginnen die brutale Belagerung von Sarajevo.

Das Ziel: Bosnien erobern und einen Völkermord an Muslim:innen verüben. Im Visier sind bosnische Muslim:innen, Bosniaken. Hier spielen vor allem 2 Sachen zusammen: Aggressiver Nationalismus und antimuslimischer Rassismus. 

Was folgt, ist ein 4-jähriger Genozid an den Bosniaken. Massenmorde, Konzentrationslager, Vergewaltigungslager. Über 100.000 Tote und mehr als 50.000 vergewaltigte Frauen und Mädchen.

Heute vor 29 Jahren: Am 11. Juli 1995 erobern bosnisch-serbische Einheiten die Stadt Srebrenica. Innerhalb weniger Tage ermorden sie systematisch mehr als 8.300 bosnische Muslim:innen – gezielt vor allem Männer und Buben.

Das kollektive Leugnen

Trotz Anerkennung als Genozid leugnen viele serbische Politiker:innen aber auch ein großer Teil der Bevölkerung bis heute die Kriegsverbrechen und glorifizieren die Täter:innen. 

Dazu wurden auch Spuren und Beweise verwischt, 1995 sogar Leichen ausgegraben und an andere Stellen verlagert. Propaganda wurde über Generationen wiederholt, um die Geschichte auszuradieren. Lange mit Erfolg. Opfer kämpften Jahrzehnte um Anerkennung. Es brauchte 29 Jahre, bis die UN-Vollversammlung den 11. Juli als Gedenktag festlegte. 

Ich hab das damals in der Schule nicht gelernt – und ihr? Ist das heute anders? Lasst es mich wissen!

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