Her mit Vermögenssteuern: Die Reichsten werden zu schnell immer reicher
Es ist eine Summe, die Menschen wohl gar nicht erst begreifen können. 314 Milliarden Dollar sind so viel Geld, wie das ärmste Drittel der Weltbevölkerung zusammen hat. Das haben die 2.781 Milliardär:innen dieser Welt alleine im Jänner gescheffelt. Machen müssen sie dafür praktisch nichts. Zu diesen Zahlen kommt eine Auswertung von Attac.
Niemand sollte Milliardär:in sein dürfen. Wer so viel Geld hat, besitzt zu viel Macht – und sammelt immer mehr davon an. Das sehen wir bei Elon Musk. Der reichste Mann der Welt hat sich in das mächtigste Amt der Welt eingekauft. Jetzt zersetzt er dort das demokratische System und wendet sich bereits Europa zu. Dabei ist Elon Musk nur die Spitze desEisbergs. Gleichzeitig müssen wir zusehen, wie die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht.
Dagegen helfen würden mehr und bessere Steuern auf große Vermögen. Das sehen auch mehr als 50 internationale Organisationen wie Oxfam, Amnesty International oder Greenpeace so. Sie haben vor der Gefahr von Überreichtum für Politik, Gesellschaft und Klima gewarnt und deswegen die Staatschefs der G20-Staaten zu einer gerechten Besteuerung aufgefordert.
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Vermögenssteuern in Österreich nicht vorhanden
Und in Österreich? Unser Steuersystem ist darauf aufgebaut, dass Menschen, die mehr beitragen können, auch mehr beitragen. Für reiche Menschen gilt das jedoch nur theoretisch. Steuern auf Vermögen sind extrem niedrig, Vermögens- und Erbschaftssteuern gibt es keine. Sie wurden 1993 bzw. 2008 abgeschafft. Sogar im Steuersumpf Schweiz werden Milliardär:innen stärker besteuert als bei uns.
Dabei würde alleine eine Reichensteuer auf die zehn größten Vermögen sehr viel bringen – und zwar bis zu 5,5 Milliarden Euro. Das alleine macht fast so viel aus, wie die zukünftige Regierung in diesem Jahr einsparen möchte, nämlich 6,4 Milliarden Euro.
Vermögenssteuern wird es in Österreich auch in Zukunft keine geben. Von den neuen Regierungsparteien ist nur die SPÖ für solche Steuern, ÖVP und NEOS haben sich bereits klar dagegen ausgesprochen. Dabei ist die Mehrheit der Österreicher:innen eindeutig für solche Steuern. Und im Vergleich zu anderen EU-Ländern liegt Österreich nur auf dem fünftletzten Platz, was vermögensbezogene Steuern betrifft.
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