Noomi Anyanwu: Rassismus gegen Weiße gibt es nicht
Sind Aussagen wie "Weiße können nicht tanzen" Rassismus gegen Weiße? Nein, denn für Rassismus braucht es Machtgefälle. Noomi Anyanwu erklärt dir warum.
Manche glauben, dass Rassismus einfach umgedreht werden kann und sagen Sachen wie “Ich vertrage kein scharfes Essen, weil ich weiß bin? Das ist so rassistisch!”
Rassismus ist aber ein System, bei dem es vor allem um Macht geht. Diese Macht gibt es auf der Grundlage von “race”. Institutionen, Gesellschaft und Kultur wurden eingerichtet, um Weiße Menschen zu begünstigen und Schwarze und People of Colour zu unterdrücken. Wichtige Komponenten dabei sind Polizeibrutalität, rassistische Wohlstandsgefälle, Mikroaggressionen, Sklaverei und Kolonialismus.
Rassismus gegen Weiße is not a thing
Gäbe es umgekehrten Rassismus, würde das bedeuten, dass wir in einer Welt leben, in der alle ethnischen Gruppen die gleiche institutionelle, soziale und systemische Macht haben. Also Macht jemanden zu unterdrücken und davon zu profitieren. Das tun wir aber nicht. Wenn jemand also sagt “Weiße würzen ihr Essen nicht oder können nicht tanzen”, dann ist das ein Vorurteil. Solche Meinungen können Gefühle verletzen, aber sind sie rassistisch?
Nein. Denn sie schränken weiße Menschen nicht systematisch und strukturell ein. Es gibt keine realen, lebensbedrohlichen oder einschneidenden Konsequenzen für sie. Also, ja, Weiße Menschen können unter Vorurteilen aufgrund ihres Weißseins leiden, aber das ist kein Rassismus.
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