Die TikTok-Kolumne mit Marlene Engelhorn: Wie wird man eigentlich reich?
Du wolltest immer schon wissen, wie man reich wird? Dann lass es dir von einer erklären, die es wissen muss: Millionenerbin Marlene Engelhorn erzählt dir in ihrer neuen TikTok-Kolumne, warum Reichtum nichts mit Fleiß oder Intelligenz zu tun hat.
#1 Wie werde ich reich?
Reich wird man nicht durch Arbeit, Klugheit oder Fleiß. Millionenerbin Marlene Engelhorn muss es wissen: Reich wird man in den allermeisten Fällen bereits geboren. Als Kind einer sehr reichen Familie schwimmt man nicht nur im Geld, sondern hat auch Zugang zu den besten Schulen, Unis, Praktika, Jobs aller Art – ein immenser Startvorteil.
Wie man noch reich wird? Indem man andere für sich arbeiten lässt. Superreich wird man nicht durch normale Arbeit: Wenn ein Durchschnittsmensch sein gesamtes Gehalt spart, kein Essen und keine Miete zahlt – dann braucht er 700.000 Jahre, bis er das Vermögen von Didi Mateschitz “erarbeitet” hat. Heißt das also, dass der Red Bull Gründer Mateschitz in seinem Leben 700.000 Mal so hart oder so viel gearbeitet hat wie der Durchschnitt? Nein, natürlich nicht.
Unvorstellbar reich? Wir helfen: Hier kannst du durch das Vermögen in Österreich scrollen.
#2 Superreiche sind eigentlich Super-Erben
Wusstest du, dass die allermeisten reichen Menschen ihr Geld einfach nur geerbt haben? Die Statistik zeigt: Erben ist der wichtigste Grund um ein Vermögen zu besitzen.
Übrigens: 2007 hat der Verfassungsgerichtshof die Erbschaftssteuer in Österreich aufgehoben. Er hat Details der Steuer als verfassungswidrig eingeschätzt – nicht jedoch die Steuer selbst. In der EU ist Österreich bei der Erbschaftssteuer die Ausnahme: In 18 von 27 Mitgliedsländern wird so eine Steuer eingehoben.
#3 Reichtum manifestieren?
✨Manifestiere Reichtum und finanzielle Fülle. ✨ Alle haben dieselben Chancen, reich zu werden. Man muss nur hart genug arbeiten. Ob Social Media oder in der Tageszeitung – ständig hören wir Aussagen wie diese. Nicht zuletzt in Form des angeblichen Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär, dessen Geschichte uns auch jeder Hollywood-Schinken verkaufen will. Die gesellschaftliche Wirklichkeit ist eine andere.
Die Erzählung, sozialer Aufstieg sei eine Frage des Willens und der Bereitschaft zu harter Arbeit, mag für einzelne stimmen. Für die Mehrheit bleibt sie aber eine Lüge. Mehr als jeder zweite Euro, der vererbt wird, landet beim obersten Zehntel der Haushalte. Wer zum allerreichsten Prozent der Österreicher:innen gehört, erbt mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit sogar mehr als 3,3 Millionen Euro.
Der beste Startvorteil sind also immer noch reiche Eltern. Für den Aufstieg ist nichts so wichtig wie erben. Wer in sehr wohlhabende, hochgebildete und gut vernetzte Verhältnisse geboren wird, hat gute Aussichten, sein ganzes Leben dort zu verbringen und muss sich kaum vor gesellschaftlichem Abstieg fürchte.
#4 Durch Arbeit reich werden?
Millionen-Erbin Marlene Engelhorn klärt auf: Einkommen und Vermögen sind zwei verschiedene Sachen. Durch eigene Arbeit reich werden, ist quasi unmöglich.
Ein Beispiel: Wer über 100.000 Euro netto im Jahr verdient und damit zum obersten Tausendstel gehört, müsste 10.000 Jahre lang sein gesamtes Gehalt sparen, um Milliardär zu werden. Selbst David Alaba, der bei Real Madrid rund 11 Millionen Euro im Jahr verdient, müsste 90 Jahre auf diesem Niveau Fußballspielen, um in den Klub der Milliardäre aufgenommen zu werden.
Multimillionäre haben entweder geerbt oder besitzen Unternehmen, die nur deshalb wertvoll sind, weil viele Menschen gemeinsam und arbeitsteilig zusammengearbeitet haben.
#5 Drei Tipps, wie du sicher reich wirst
Es ist ja eigentlich gar nicht so schwer, reich zu werden. Und wenn du diesen Tipps folgst, kannst auch du es schaffen!
1) Sorge dafür, dass du als reicher Mensch geboren wirst. Such dir reiche Eltern. Eine große Erbschaft sorgt für stabilen Reichtum.
2) Augen auf bei der Partner:innen-Wahl: Such dir einen reichen Mann – oder eine reiche Frau.
3) Gründe ein Unternehmen und lass einfach andere für dich arbeiten. Denn wirklich reich wirst du nur durch die Ausbeutung anderer.
#6 Erbschaftssteuern braucht das Land
Mit Steuern zahlen wir Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Es ist also nicht cool oder super gescheit, wenn man den Staat – und damit uns alle – beklaut.
Übrigens: 9 von 10 der vererbten Häuser und Wohnungen in Österreich gehen an Leute, die selbst schon mindestens eine Immobilie haben. Erbschaften und Schenkungen verursachen 40% der Vermögensungleichheit in Österreich. Diese gerecht zu besteuern ist eine Notwendigkeit und keine lästige Angelegenheit. Marlene Engelhorn kontert Influencer Robin Kiera.
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