Ungleichheit
Kapitalismus

Lizzie Magie: Die wahre Erfinderin hinter Monopoly

Ein Mann stiehlt die Idee einer Frau und wird damit stinkreich. Ideenklau und ein Muster, das sich in der Geschichte oft wiederholt. Genauso war es auch bei Monopoly. Doch wer steht wirklich hinter dem weltberühmten Brettspiel?

Wusstest du, dass Monopoly eigentlich von einer Frau erfunden wurde und ursprünglich ein antikapitalistisches Spiel war? Dann kommt aber ein Mann ins Spiel, reißt die Idee an sich und wird stinkreich.

Das ist das Schicksal von Elizabeth Magie Philipps, genannt Lizzie Magie. Und sie hat sogar noch miterlebt, wie Charles Darrow mit ihrer Idee zum Millionär wurde. Aber eins nach dem anderen.

Lizzie Magie, um 1892 (gemeinfrei, unbekannter Fotograf)

Der Ursprung: Lizzie Magie und ihre Vision

So hätte das Spiel nach Magie aussehen sollen: Sie zeigt, dass Monopole und Landeigentum die Ursache für Armut sind. Diese Version basiert auf der sogenannten „Einheitssteuer“, bei der alle Steuern abgeschafft werden sollen, außer jene auf Landbesitz. Für diese Erfindung meldet Lizzie Magie im Jahr 1904 sogar ein Patent an – ein ungewöhnlicher Schritt für eine Frau für damals und heute.

Durchgesetzt hat sich allerdings eine andere Version dieses Spiels.

Ideenklau: Charles Darrow und der kommerzielle Erfolg

Der arbeitslose Charles Darrow bekommt Wind vom „Landlord’s Game“, nimmt einige Änderungen vor und beginnt 1933, seine eigene Version zu verkaufen. Zwei Jahre später kauft ein Spieleunternehmen die Rechte, ABER: Sie wissen, dass Charles Darrow nicht der erste Erfinder dieses Brettspiels ist. Sie kontaktieren die ursprüngliche Erfinderin, kaufen ihr das Patent für 500 Dollar ab und machen Charles Darrow reich, während sie alle Spuren der Pionierin löschen.

Die Ursprungsidee von Lizzie Magie geht damit verloren. Plötzlich geht es nicht mehr um Kritik am Kapitalismus, sondern vielmehr um „Kapitalismus für Anfänger.“ Lizzie Magie wird vergessen, und laut einem Interview in der New York Times von 1938 sagte sie:

„Wenn Menschen anfangen, über die Ungleichheit des Kapitalismus nachzudenken, ist das Brettspiel trotzdem ein Erfolg.“

Heute können wir sagen: Man kann von Erfolg sprechen, aber nur, wenn es um jenen Mann geht, der mit der Idee einer Frau erfolgreich geworden ist: Charles Darrow. 

Mehr dazu:


Das könnte dir auch gefallen