Lies doch mal das Kleingedruckte!
Fünf Themen, drei Minuten, ein Newsletter mit Haltung. Der tägliche Morgenmoment in deinem Posteingang.
Guten Morgen!
Niemand liest das Kleingedruckte. Deswegen haben wir das für dich erledigt: Was steht im Regierungsprogramm eigentlich noch so drinnen? Außerdem gibt es ein Beispiel dafür, wie man mit Gedenken umgehen kann und eines, wie man Gedenken mißbrauchen kann, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Das alles und mehr liest du im heutigen Morgenmoment mit Haltung, zusammengestellt von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Beim Regierungsprogramm ist es wie bei Verträgen: Oft sind es die unscheinbaren Passagen, die zu deinem Nachteil ausfallen. Deswegen haben wir uns für dich das Programm noch einmal genauer angesehen und Details herausgepickt, die bislang kaum Thema waren. Die problematischen Stellen, die wir dabei gefunden haben, kannst du hier nachlesen.
#2 Zahl des Tages
Cola Plastikmüll Produktion
2018 gab Coca-Cola fast 1 Million Euro für EU-Lobbying aus, 2019 galt der Getränkeriese als „Sponsor“ der rumänischen Ratspräsidentschaft. Ein wesentlicher Beweggrund war, die geplante EU-Einwegplastikrichtlinie abzuschwächen, denn: Coca-Cola alleine ist jährlich für 3 Millionen Tonnen Plastikmüll verantwortlich wie Greenpeace in einem aktuellen Dossier zeigt.
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Was ist bloß bei den Bürgerlichen los? Die Feiern anlässlich der Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren nützen konservative Politiker um Stimmung gegen Muslime zu machen. Der CDU-Politiker Friedrich Merz ließ wissen, dass es vor allem muslimische Menschen sind, die für den erstarkenden Antisemitismus verantwortlich zu machen sind. Zur Einordnung: Merz ist in der Abstimmung um Angela Merkels Nachfolge nur knapp unterlegen und ist innerhalb der CDU ein mächtiger Netzwerker.
Ein historisch so bedeutsamer Tag ist Friedrich Merz nicht zu schade, um gegen Minderheiten zu hetzen. Unsere Kolumnistin Natascha Strobl analysiert treffend:
Bundesministerium, ZDF
#4 Besser geht doch
Wie es anders geht, haben 62 muslimische Geistliche der „Muslimischen Weltliga“ an diesem Wochenende gezeigt. Sie besuchten auf Einladung des „American Jewish Committee“ Auschwitz und beteten dort, gemeinsam mit Nachkommen von Überlebenden des Holocausts. „Hier zu sein, gemeinsam mit Kindern von Überlebenden des Holocausts und Mitgliedern der jüdischen und islamischen Gemeinschaft, ist zugleich eine heilige Pflicht und grundsätzliche Ehre“, so Muhammad Al Issa, Generalsekretär der Weltliga.
#5 Bonustrack
Für die, die es versäumt haben: Beste Freunde werden H.C. Strache und seine ehemaligen Parteikollegen wohl nicht mehr werden, wie diese Reaktion von Norbert Hofer auf Twitter zeigt.
Die beste Nachricht kommt zum Schluss: Der Montag ist schon vorbei. Damit einen schönen Start in die restliche Woche!
Sebastian
Das könnte dir auch gefallen
- Energieträger im Vergleich: Fossile sind schmutzig, schädlich, gefährlich und teuer
- Von Bratislava nach Wien: Warum tausende Frauen in Europa für ihre Rechte reisen müssen
- Rechtsextreme „Tanzbrigade” in der Wiener Technoszene
- Und wer regiert uns jetzt?
- EU-Defizitverfahren: Was ist das und warum ist es keine Tragödie?
- Wer ist Walter Rosenkranz?
- Klimakonferenz in Brasilien schadet dem Regenwald
- 1,1 Milliarden Euro gesucht: Welche Ministerien wie viel einsparen müssten