Langzeitarbeitslosigkeit: Der Staat kann helfen
Auch der Staat kann helfen, Langzeitarbeitslose aus der Misere zu holen. Das zeigt nun die Evaluierung der "Aktion 20.000", eines staatlichen Beschäftigungsprogramms der Regierung Kern-Mitterlehner. Das Programm hat die Jobchancen älterer Arbeitsloser vervielfacht. Jeder Dritte hat nun Arbeit.
Die Aktion 20.000 der Regierung Kern-Mitterlehner sah vor, bei Gemeinden und im gemeinnützigen Sektor 20.000 zusätzliche, befristete Arbeitsplätze zu schaffen. Sie wurde von Türkis-Blau aus politischen Gründen vorzeitig beendet.
Nun liegen die Ergebnisse der Evaluierung auf dem Tisch. 35 Prozent der Aktion-20.000-TeilnehmerInnen haben nach drei Monaten immer noch einen Job.
Aktion 20.000 Grafik, Momentum Institut
Wieder gebraucht werden
Eine eindeutige Wirkung des Beschäftigungsprogramms ist die Zunahme der Lebenszufriedenheit, wie eine Umfrage unter TeilnehmerInnen eines größeren Trägers zeigt. Waren vor der Aktion nur 34% mit ihrem Leben zufrieden, waren es während der Aktion 81%. Ihre Lebenszufriedenheit als „Nicht genügend“ stuften zuvor 10% ein, während der Aktion waren es 0%.
Balkendiagramm Lebenszufriedenheit Aktion 20.000, Momentum Institut
Neuauflage wäre sinnvoll
Langzeitarbeitslosigkeit ist schwierig zu bekämpfen, Beschäftigungsprogramme sind eine der wenigen Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen. Aus Sicht des Momentum Instituts wäre eine Neuauflage eines Beschäftigungsprogramms sinnvoll, sagt Ökonom Oliver Picek: „Das Niveau der Langzeitarbeitslosigkeit ist immer noch alarmierend hoch. Hier müsste man dringend gegensteuern.“
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