Klick das heute bitte nicht
Fünf Themen. Drei Minuten. Ein Newsletter mit Haltung.
Guten Morgen,
es gibt Tage, da weiß man nicht wie man die anfangen soll. Heute ist so ein Tag. Eine schlimme Neuigkeit jagt die nächste in den Morgennachrichten. Von uns ein wenig Einordnung, einen Gedankenanstoß und eine richtig gute Idee, zuammengestellt von Tina Goebel.
#1 Das möchtest du teilen
Die Mieten werden immer teurer, die Verträge kürzer, die Mietangebote unverschämter. Eine junge Frau erzählt warum sie es in einer schäbigen Wohnung in einem „Geisterhaus“ ausgehalten hat, für die sie viel zu viel bezahlt hat. Und wie sie sich gewehrt und rund 10.000 Euro zurückbekommen hat.
#2 Tweet des Tages
Die bekannte deutsche Moderatorin Anja Reschke hat heute auf Twitter Dampf abgelassen: Bereits öfters wurde ihr unverblümt gesagt, dass sie zu einer Diskussionsrunde in erster Linie als Frau und weniger als Expertin eingeladen wurde. Damit das Argument „Wir haben leider keine Frau gefunden“ nicht länger gültig ist, hat übrigens die Organisation Frauendomäne eine Expertinnen-Datenbank aufgebaut.
#3 Ignoriert
Der rechtsextreme Terroranschlag vor der Synagoge in Halle in Deutschland, dem bisherigen Informationen nach zwei Menschen zum Opfer gefallen sind, wurde vom Täter mit einer Kamera, die er am Kopf montiert hatte, mitgefilmt. Wir werden den Bildern heute und in den kommenden Tagen kaum entkommen können. Zu verlockend ist die Sensationslust, zu hart der Konkurrenzkampf um Quote, Klicks und Aufmerksamkeit.
Was können wir tun? Es nicht kaufen, klicken oder weiterleiten. Machen wir da einfach nicht mit. Was können wir noch tun? Rechtsradikalen Reden widersprechen, den Mund aufmachen, wenn wir mit antisemitischen Parolen konfrontiert werden, uns mit den Opfern solidarisch zeigen.
#4 Der Reihe nach
Die Türkei hat gestern den Norden Syriens angegriffen. Der Reihe nach:
Der Nahost-Experte Karim El- Ghawary kommentiert auf Twitter:
„US-Truppen ziehen sich zurück, um einer vorstehenden Militäraktion der #Türkei gegen kurdischen Einheiten nicht im Weg zu stehen. Die waren gut genug als US-Verbündete gegen den IS. Jetzt werden sie fallen gelassen. Kurdische Geschichte wiederholt sich.“
Eine gute Zusammenfassung der Ereignisse hat Thomas Schmidinger vor dem Einmarsch im Standard veröffentlicht.
#5 Besser geht doch
Ein kleiner Sprung im Glas, ein Stückchen Plastik abgesplittert? Kaum was kaputt, aber viele Geräte lassen sich aufgrund ihrer Bauweise nicht reparieren. Das ist gut fürs Geschäft, aber schlecht für die Umwelt. Neue EU-Regeln sollen damit Schluss machen. Künftig muss der Hersteller das Gerät so bauen, dass man das Teil austauschen kann, ohne dass dabei das Gerät zerstört wird. Und das auch noch ohne Spezialwerkzeug.
Komm gut durch diesen Donnerstag!
Tina
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