Ist das schon Enteignung?
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Wieso es keine Milliardäre geben sollte, wie 20 Firmen unser Klima zerstören, ein besonderer Duft für Tschick-Lover und gleich zwei richtig gute Nachrichten liest du heute im Morgenmoment.
#1 Diese Geschichte willst du teilen
Was passiert, wenn ein paar Menschen Milliarden haben und Millionen Menschen nichts? Der Ökonom Martin Schürz hat eine Theorie: „Dann kippt die Demokratie.“ Deswegen schlägt er vor, das Privatvermögen zu begrenzen. Enteignung ist das für ihn keine. Warum, erklärt er im Interview.
#2 Zitat des Tages
Das Nobelpreis-Komitee hat am Donnerstag Olga Tokarczuk den Preis für das Jahr 2018 zugesprochen. Die polnische Schriftstellerin schrieb Anfang des Jahres einen Essay darüber, was Rechtspopulismus in Polen anrichtet. Damals war gerade der Bürgermeister Danzigs getötet worden. Der Terrorakt auf eine Synagoge in Halle, bei dem ein Mann zwei Menschen tötete, macht den Text erschreckend aktuell, auch in Deutschland und Österreich.
Der Nobelpreis 2019 geht übrigens an den österreichischen Schriftsteller Peter Handke.
#3 Hast du das gesehen?
Nur 20 Firmen stecken hinter einem Drittel aller CO2-Emissionen seit 1965. Der absolute Spitzenreiter Saudo Aramco fördert Öl, Gazprom Erdgas. Chevron ist ein Ölkonzern. Für die Recherche haben Dutzende JournalistInnen und WissenschafterInnen zusammengearbeitet. Der Artikel ist auf Englisch.
#4 Besser geht doch
Wo gehobelt wird, fallen Späne – wo gekocht wird, bleibt Essen übrig. Um diese übergebliebenen Speisen nicht wegwerfen zu müssen, haben sich neun Wiener Hotels mit der App „To Good To Go“ zusammengetan. Das funktioniert dann so: Über die App holen sich die Leute ein „Überraschungssackerl“ mit feinem Essen zu günstigen Preisen. Eine Win, Win, Win-Situation. Die Hotels bringen den Überschuss an, wir bekommen günstig gutes Essen und Lebensmittel werden nicht verschwendet. Alle Infos zur Kooperation und zu App findest du hier.
#6 Bonustrack
Protest wirkt! Du erinnerst dich sicher an die Demonstration der Wiener KrankenpflegerInnen. Kurz zusammengefasst: Es gibt einen neuen Kollektivvertrag und der ist ziemlich super. Das Problem? Die Beschäftigten, die schon länger dabei sind, durften nicht vom alten auf den neuen Vertrag wechseln, was sie einiges an Geld gekostet hat. Die Hintergrundgeschichte findest du hier.
Hab einen schönen Freitag!
Lisa
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